Kospet Tank T4 / M4 im Test:  günstige Garmin-Alternative für Triathleten?

Triathleten wissen: Gutes Equipment kostet. Gerade bei GPS-Multisportuhren kann man schnell vierstellige Beträge lassen. Marken wie Garmin, Suunto oder COROS dominieren den Markt – mit entsprechendem Preisniveau. Doch es tut sich etwas im unteren Preissegment: Mit der TANK T4 und TANK M4 hat der US-amerikanische Hersteller KOSPET vor kurzem seine neue Generation smarter Sport- und Outdoor Uhren zum Preis von 209 Euro vorgestellt. Damit stellen die Uhren eine ernstzunehmende Alternative für alle Sportler dar, die smarte Trainingsfeatures, Navigation und Robustheit wollen – aber nicht bereit sind, dafür bis zu 2.000 Euro auszugeben.

Wir haben die Neuankündigung genau unter die Lupe genommen. Ist KOSPET nur ein günstiger Newcomer – oder die „Garmin-Alternative“ für preisbewusste Triathleten?

Zwei Modelle, ein Anspruch: Outdoor-Smartwatches für Sportler

Mit der TANK T4 (rundes Display) und der TANK M4 (rechteckiger Look) bringt KOSPET zwei neue Modelle auf den Markt, die sich gezielt an sportlich aktive Nutzer richten. Ob Laufen, Radfahren oder Schwimmen – laut Hersteller sollen beide Modelle die „Premium-Funktionen etablierter Outdoor-Marken“ bieten, allerdings ohne den Premium-Preis.

Beide Modelle sind für 209,99 Euro erhältlich – also ein Bruchteil dessen, was vergleichbare Modelle von Garmin & Co. kosten. Die Frage, die sich stellt: Welche Features bekommt man für diesen Preis – und reichen sie für den ambitionierten Triathleten?

1. Design & Verarbeitung: überraschend hoch für diese Preisklasse

Foto: Kospet

Die TANK T4 (mit 1,43 Zoll rundem AMOLED-Display) richtet sich eher an Fans klassischer Sportuhren, während die TANK M4 (1,96 Zoll rechteckig) einen modernen Smartwatch-Look pflegt. Beide Modelle setzen auf ein Edelstahl-Unibody-Design mit robustem „Inox 360 Shield“ und Corning® Gorilla® Glass 3 – vorne wie hinten.

Die Smartwatches sind mit 10 ATM und IP69K auch beim Schwimmen und sogar beim Tauchen bis 45 Meter Tiefe einsatzfähig – eine Seltenheit in diesem Preissegment. Wer regelmäßig Open-Water-Einheiten trainiert oder auch mal einen Tauchgang plant, findet hier eine robuste Begleitung.

2. Training & Sportfunktionen

Mit 23 Aktivitätsfunktionen, 160 Trainingsmodi und automatischer Sporterkennung bringen die TANK-Modelle eine beachtliche Vielfalt an Trainingsoptionen mit. Für Triathleten wichtig: Schwimmen, Radfahren, Laufen – und das in diversen Varianten (Indoor/Outdoor) – sind selbstverständlich abgedeckt.

Foto: Kospet

Zusätzlich punktet KOSPET mit:

  • Personalisierbaren Trainingsplänen über die Apexmove-App

  • Live-Datenanpassung auf der Uhr

  • Synchronisation mit Apple Health, Strava, Google Fit und Samsung Health

  • 3 Jahre Trainingshistorie in der App verfügbar

Das neue, firmeneigene Apexmove OS wirkt übersichtlich, modern und intuitiv. Die App für iOS und Android ist kostenlos und bietet zusätzlich ein individualisierbares Interface mit Sport-, Business- und Privat-Modi.

3. Gesundheit & Sensorik

Auch im Bereich Gesundheit lässt sich KOSPET nicht lumpen. Ein neu entwickelter 4PD-Optiksensor sorgt für genaue Messwerte bei:

  • Herzfrequenz (auch HRV)

  • Stress

  • Schlaf (inkl. Schlafphasen)

  • Sauerstoffsättigung

  • Menstruations-Tracking

  • Emotions-Tracking (!)

Dazu kommen Sensoren wie:

  • 6-Achsen-Gyroskop

  • Magnetfeldsensor

  • Barometrischer Höhenmesser

  • Temperatur- und Umgebungslichtsensor

Für Triathleten interessant: Diese Sensoren ermöglichen eine präzise Datenerfassung bei Höhenmetern, Temperatur und Bewegung – ideal für Intervall- und Höhentraining.

4. Navigation & GPS: Dualband-GNSS und Offline-Karten

Foto: Kospet

Gerade für Ausdauerathleten ist präzises GPS essenziell. KOSPET setzt auf Dualband-GNSS (L1 + L5) – also das, was man auch bei Topmodellen von Garmin (z. B. Fenix 7 oder Enduro 2) findet. Diese Technik ermöglicht eine exaktere Ortung auch in herausfordernden Umgebungen wie Schluchten, Wäldern oder Großstädten.

Zusätzlich gibt’s:

  • Offline-Karten (ideal fürs Training im Ausland oder ohne Datenverbindung)

  • Trackback-Funktion, Wegpunktnavigation und GPX-/KML-Import/Export

  • Kompass, Höhenmesser, Barometer

Damit können Routen geplant, exportiert und nachverfolgt werden – ein echtes Highlight in dieser Preisklasse und ein echter Pluspunkt für alle, die regelmäßig neue Strecken testen oder im Gelände unterwegs sind.

5. Display & Akkulaufzeit: AMOLED-Power für bis zu 15 Tage

Foto: Kospet

Sowohl die TANK T4 als auch die M4 sind mit hellen AMOLED-Displays (bis zu 1.000 Nits) ausgestattet – perfekt ablesbar auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Dank automatischer Helligkeitsregelung, Wet-Touch-Technologie und Anti-Fingerabdruck-Beschichtung wirken die Bildschirme hochwertig und praxistauglich.

Die Akkulaufzeit überzeugt auf dem Papier:

  • 15 Tage bei typischer Nutzung

  • 9–10 Tage bei intensiver Nutzung

  • 5–6 Tage mit Always-On-Display (AOD)

  • 21–22 Stunden GPS-Laufzeit

Damit bewegen sich die KOSPET-Modelle deutlich über dem Durchschnitt der meisten günstigen Smartwatches – und können auch mit höherpreisigen Konkurrenzmodellen mithalten.

Was fehlt? – Einschränkungen und Kompromisse

Trotz aller Stärken darf nicht verschwiegen werden, wo die KOSPET-Modelle (noch) nicht mithalten können:

  1. Keine LTE-Variante: Wer komplett ohne Smartphone unterwegs sein will, z. B. beim Laufen oder Radfahren, muss auf Musikstreaming und Anrufe verzichten.

  2. Keine native Triathlon-Modus-Kopplung: Aktuell fehlt eine vollintegrierte Multisport-Funktion wie bei Garmin, bei der man nahtlos zwischen Disziplinen wechseln kann.

  3. App-Ökosystem noch jung: Die Apexmove-App ist modern, aber noch nicht so ausgereift wie Garmin Connect oder Polar Flow.

  4. Keine Drittanbieter-Apps: Im Gegensatz zu WearOS oder Garmin Connect IQ lassen sich keine zusätzlichen Apps installieren.

Fazit: KOSPET TANK T4 & M4 – Preis-Leistungs-Kracher mit Potenzial

Foto: Kospet

Für rund 210 Euro liefern die neuen KOSPET TANK T4 und M4 beeindruckend viel Smartwatch – sowohl im Design als auch in der Funktion. Besonders hervorzuheben sind die Dualband-GPS-Navigation, Offline-Karten, hochwertige AMOLED-Displays, umfangreiche Trainingsmodi und eine überraschend lange Akkulaufzeit.

Wer eine günstige Garmin-Alternative sucht, auf LTE, Musikfunktionen oder ein riesiges App-Ökosystem verzichten kann, findet in den TANK-Modellen einen leistungsfähigen Trainingspartner. Für Triathleten im Einstiegs- oder mittleren Leistungsbereich sind sie definitiv einen Blick wert – zumal KOSPET mit der Verpflichtung von 5.000-Meter-Olympiasieger Cole Hocker als Markenbotschafter zeigt, dass man sich langfristig im Leistungssport etablieren möchte.

Kurzum: Kein Garmin-Killer – aber ein starker Herausforderer für alle, die mehr Uhr für weniger Geld wollen.

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